Wednesday, October 10, 2012

JavaScript als funktionale Programmiersprache – Teil 2


Parameter und Parametervalidierung

Cover-klein in JavaScript als funktionale Programmiersprache - Teil 2  - Ajaxer
Funktionen lassen sich in JavaScript nicht anhand der Parameter überladen. Dies bedeutet, dass die Funktion auch dann aufgerufen wird, wenn mehr oder weniger Parameter übergeben werden. Nicht vorhandene Parameter stehen innerhalb der Funktion nicht zur Verfügung, sondern sind undefined. Wenn zu viele Parameter übergeben werden, dann werden die überflüssigen Parameter ignoriert bzw. stehen im Bonusparameter (siehe unten!) zur Verfügung.


function plus(x, y) {
       return x + y;
}
print(plus(1,2,3)); // 3
print(plus()); // NaN
Alle übergebenen Parameter stehen neben den automatisch erzeugten Variablen zusätzlich im Bonusparameter, dem Array arguments, zur Verfügung. So lassen sich auch Funktionen mit einer beliebigen Anzahl von Parametern schreiben.

Funktionen als Konstuktor-Funktionen aufrufen

Achtung: Wenn die Funktion wie ein Konstruktor-Objekt (siehe folgendes Kapitel!) über die new-Anweisung aufgerufen wird, dann wird statt undefined das erzeugte Objekt zurückgegeben, falls die Funktion selbst keine Objekt als Rückgabewert hat!

Parameter und Parametervalidierung


function plusAll() {
       var result = 0;
       for (var i in arguments) {
          result += arguments[i];
       }
       return result;
}
print(plusAll()); //0 print(plusAll(1,2,3,4,5)); // 15
Da noch nicht einmal die Anzahl der übergebenen Parameter garantiert werden kann, ist Parametervalidierung in JavaScript beliebt. Je nach Anwendungsfall kann entschieden werden, ob die Funktion mit einer Exception beendet wird oder ob die Variable eines nicht übergebenen optionalen Parameters mit einem Defaultwert initialisiert wird.

function plusWithHandling(x, y) {
       if (! x) {
          throw("x is undefined");
       }
       y = y || 0; // 0 als Defaultwert
       return x + y;
}

try {
    print(plusWithHandling()); // Exception
} catch (e) {
       print(e); // x is undefined
}
print(plusWithHandling(1)); // 1
print(plusWithHandling(0)); // 0
Oft findet man im Code (wie oben!) eine Prüfung, ob der Parameter den Wert true hat (bzw. zu true ausgewertet wird).

if (! x) {
    throw("x is undefined");
}
Dies ist aber dann gefährlich, wenn der Parameter beispielsweise der boolesche Wert false oder die Zahl -1 ist!

Das Arguments-Array

Achtung: Das Array arguments ist kein echtes Array. Es hat zwar ein length-Attribut und man kann über dieses iterieren, allerdings fehlen ihm die Methoden eines echten Array-Objekts.
Auch das Setzen des Defaultwerts auf 0 funktioniert hier nur, weil ein y-Parameter mit dem Wert 0 zu false ausgewertet wird und dann auf den gleichen Wert 0 gesetzt wird.

y = y || 0; // 0 als Defaultwert
Ob ein Parameter wirklich definiert ist, lässt sich über den typeof-Operator prüfen. Wenn der Parameter nicht definiert ist, so liefert der typeof-Operator undefined zurück. Besser ist es also, sowohl den Typ als auch den Wertebereich zu prüfen.

function plusWithBetterHandling(x, y) {
    if (typeof x === "undefined" || x < 0) {
          throw("x is invalid");
    }
    if (typeof y === "undefined" || y < 0) {
          y = 0;
    }
    return x + y;
}
print(plusWithBetterHandling(0, -1)); // 0 print(plusWithBetterHandling(0, "Meaning")); // 0;
Der typeof-Operator bietet sich an, einen Parameter dahin gehend zu überprüfen, ob er überhaupt definiert ist und ob er vom richtigen Typ ist. Dies widerspricht aber den Paradigmen einer schwach typisierten Programmiersprache.

function plusWithStrictHandling(x, y) {
    if (typeof x !== "number") {
        throw("x is of invalid type " + typeof x);
    }
    if (typeof y !== "number") {
        y = 0;
    }
    return x + y;
}
print(plusWithStrictHandling(new Number(-1),5)); //x is of invalid type object
In diesem Beispiel wird überprüft, ob der übergebene Parameter x vom Typ number ist. Übergeben wird aber ein Number-Objekt vom Typ object. Daher wirft diese Implementierung eine Exception »x is of invalid type object«, obwohl die eigentliche Addition auch mit einem Number-Objekt funktioniert. Statt den Typ von Parametern zu überprüfen, sollte man also besser die Verwendung der Funktion mit Unit Tests testen. Die Testabdeckung sollte dabei allerdings den realistischen Anforderungen nachempfunden werden.
Ein Entwickler weiß in der Regel, welche Parameter er einer Funktion übergibt – Typfehler treten in der Realität nur selten auf.

Tuesday, September 18, 2012

JavaScript als funktionale Programmiersprache – Teil 1



Cover-klein in JavaScript als funktionale Programmiersprache - Teil 1 - Ajaxer
Obwohl der Kern von JavaScript relativ einfach ist, folgt JavaScript keinem strengen Programmierparadigma. Hier wird JavaScript als funktionale Programmiersprache dargestellt, denn ohne die funktionalen Aspekte lassen sich die weiteren Aspekte der Sprache nur schwer beschreiben.
Funktionen werden verwendet, um Anweisungen zusammenzufassen. In Funktionen zusammengefasste Anweisungen dienen der Wiederverwendung und der Strukturierung des Codes. In JavaScript sind Funktionen Sprachbestandteile erster Ordnung. Sie sind Objekte. Wie jedes andere Objekt kann man eine Funktion einer Variablen zuweisen, anderen Funktionen als Parameter übergeben oder als Rückgabewert zurückgeben. Weil Funktionen Objekte sind, können sie selbst auch weitere Funktionen und Eigenschaften (Member-Variablen bzw. Properties) enthalten.

Funktionsliteral

Funktionsliterale erzeugen Funktionsobjekte. Funktionsobjekte sind echte JavaScript-Objekte. Sie sind eine Instanz des Function-Objekts.
Das Funktionsliteral wird durch das reservierte Wort function eingeleitet. Danach folgt ein optionaler Funktionsname. Wenn ein Funktionsname angegeben wird, spricht man statt vom Funktionsliteral auch von der Funktionsanweisung. Der Name der Funktion wird in der name-Eigenschaft des Funktionsobjekts gespeichert.
Die Parameter einer Funktion werden in Klammern als eine kommaseparierte Liste übergeben. Diese Parameter können in der Funktion als Variablen verwendet werden. Die Anzahl der Parameter stehen im Funktionsobjekt als length-Eigenschaft zur Verfügung. Der Rumpf der Funktion folgt den Parametern in geschweiften Klammern.
  function plus(x, y) {
       return x + y;
    }
    print(plus(1,2)); // 3
Der Aufruf einer Funktion unterbricht den Programmablauf (das Programm selbst wird natürlich nicht unterbrochen) und übergibt die Kontrolle an die Funktion.
Der Programmablauf wird fortgesetzt, wenn die Funktion über eine return-Anweisung beendet wird oder wenn die letzte Zeile der Funktion erreicht ist. Die return-Anweisung kann also auch verwendet werden, um eine Funktion vorzeitig zu beenden. Wenn keine return-Anweisung vorhanden ist, dann wird von der Funktion undefined zurückgegeben.
Funktionen als Konstuktor-Funktionen aufrufen
Achtung: Wenn die Funktion wie ein Konstruktor-Objekt über die new-Anweisung aufgerufen wird, dann wird statt undefined das erzeugte Objekt zurückgegeben, falls die Funktion selbst keine Objekt als Rückgabewert hat!

Funktionsnamen

ls Funktionsnamen sind alle gültigen JavaScript-Bezeichner (reservierte Wörter wie null oder function sind keine gültigen JavaScript-Bezeichner) möglich. Es ist aber eine Konvention, den Namen der Funktion mit einem Verb in Kleinbuchstaben zu beginnen und CamelCase-Schreibweise für zusammengesetzte Namen zu verwenden. Interne Funktionen, die nicht zu einer öffentlichen API gehören, werden per Konvention von einem Unterstrich »_« eingeleitet.

Parameter

Funktionen lassen sich in JavaScript nicht anhand der Parameter überladen. Dies bedeutet, dass die Funktion auch dann aufgerufen wird, wenn mehr oder weniger Parameter übergeben werden. Nicht vorhandene Parameter stehen innerhalb der Funktion nicht zur Verfügung, sondern sind undefined. Wenn zu viele Parameter übergeben werden, dann werden die überflüssigen Parameter ignoriert bzw. stehen im Bonusparameter (siehe unten!) zur Verfügung.
  function plus(x, y) {
       return x + y;
  }
  print(plus(1,2,3)); // 3
  print(plus()); // NaN
Alle übergebenen Parameter stehen neben den automatisch erzeugten Variablen zusätzlich im Bonusparameter, dem Array arguments, zur Verfügung. So lassen sich auch Funktionen mit einer beliebigen Anzahl von Parametern schreiben.
  function plusAll() {
       var result = 0;
       for (var i in arguments) {
          result += arguments[i];
       }
       return result;
  }
  print(plusAll()); //0 print(plusAll(1,2,3,4,5)); // 15
Das Arguments-Array
Achtung: Das Array arguments ist kein echtes Array. Es hat zwar ein length-Attribut und man kann über dieses iterieren, allerdings fehlen ihm die Methoden eines echten Array-Objekts.

Thursday, August 23, 2012

Core JavaScript – Imperative Programmierung Teil 2 – Kontrollstrukturen und Schleifen


Cover-klein in Core JavaScript – Imperative Programmierung Teil 2 - Kontrollstrukturen und Schleifen  - Ajaxer

Kontrollstrukturen

Kontrollstrukturen und Schleifen sind – neben Funktionen und Prozeduren – die wesentlichen Merkmale der strukturierten Programmierung. Wie auch Java und C bietet JavaScript die bekannten Kontrollstrukturen wie die if-else-Anweisung, die mit Fortran bereits in den 50er-Jahren erfunden wurde.

If-Anweisung

Wenn der Ausdruck in der if-Anweisung wahr ist, dann wird der if-Block ausgeführt, ansonsten der else-Block.
if (x === y) {
 // Then-Block
 print("x ist y");
} else {
 // Else-Block
 print("x ist ungleich y");
}

Switch-Anweisung

Mehrfachverzweigungen werden durch die switch-Anweisung eingeleitet. Die switch-Anweisung kann eine beliebige Auswahl von bedingten Auswahlblöcken enthalten.
switch (x) {
 case 3: {
  print("x ist 3");
  break; // ansonsten wird default auch abgearbeitet
 }
 default: {
  print("Default");
 }
}
Welcher Block aufgerufen wird, hängt vom Wert des Auswahlausdrucks ab (hier: x). Der Auswahlausdruck kann eine Zahl oder ein String sein bzw. eine Zahl oder einen String erzeugen. Es werden alle Auswahlausdrücke von oben nach unten abgearbeitet. Um diese Abarbeitung zu unterbrechen, muss man die break-Anweisung verwenden. Wie auch in anderen Sprachen, die eine switch-case-Anweisung kennen, ist es hilfreich, das Fehlen der break-Anweisung zu kommentieren, da nachfolgende Entwickler sonst vermuten könnten, dass die break-Anweisung vergessen wurde. Trifft kein Auswahlausdruck, so wird die optionale default-Anweisung ausgeführt.

Schleifen

Schleifen sind eine Art von Steuerstrukturen, die verwendet werden, um gänzlich auf Sprunganweisungen zu verzichten. Sie wurden mit der Programmiersprache Pascal in den 70er-Jahren eingeführt. JavaScript kennt die üblichen Schleifen: die while-Schleife, die do-while-Schleife und die for-Anweisung. Die aus Pascal bekannte repeat-until-Schleife kennt JavaScript nicht, sie lässt sich allerdings durch die do-while-Schleife äquivalent nachbilden.

While-Schleife

In der while-Schleife wird der Block der Schleife so lange ausgeführt, wie die Schleifenbedingung wahr ist. Die Schleifenbedingung wird ausgewertet, bevor der Block der Schleife selbst ausgeführt wird.
var x = 0;
while (x < 5) {
 print(x); // 0, 1, 2, 3, 4
 x++;
}

Do-While-Schleife

Die do-while-Anweisung gleicht der while-Anweisung, nur dass die Schleifenbedingung ausgewertet wird, nachdem der Block der Schleife selbst ausgeführt wurde.
var x = 0;
do {
 print(x); // 0, 1, 2, 3, 4, …
 x++;
} while (x < 10);

For-Schleife

Die am häufigsten verwendete und älteste Schleifenform ist aber sicherlich die for-Schleife. Sie wurde bereits mit Algol in den 60er-Jahren eingeführt. JavaScript kennt, wie die meisten modernen Programmiersprachen, gleich mehrere Formen der For-Schleife.
Die gewöhnliche Form der for-Anweisung hat drei Klauseln: die Schleifeninitialisierung, die Schleifenbedingung und der finale Ausdruck. Zuerst wird die Schleife initialisiert. Dann wird die Schleifenbedingung ausgewertet. Wenn diese wahr ist, dann wird der Schleifenblock ausgeführt. Sowohl die Initialisierung als auch die Schleifenbedingung sind optional ist. Bei nicht existierender Schleifenbedingung wird von einer wahren Schleifenbedingung ausgegangen. Nach der Ausführung des Blocks wird der finale Ausdruck ausgewertet. Dieser ist in der Regel ein Inkrement. Auch der finale Ausdruck ist optional.
for (var i = 0, j = 100; i < 100; i++, j--) {
 print(i);
 print(j);
};
Die zweite Form der for-Anweisung (for-in-Anweisung) iteriert über Eigenschaftsnamen eines Objekts. Die for-in-Anweisung iteriert nicht über eingebaute Objekteigenschaften, sondern nur über selbst definierte Objekteigenschaften, auch die, die eingebaute Eigenschaften überschreiben. Die Reihenfolge, in der über die Eigenschaften iteriert wird, ist nicht festgelegt. Daher kann nicht von einer festen Reihenfolge ausgegangen werden.
Veränderung von Eigenschaften in einer Schleife
Wenn die Eigenschaften in der Schleife hinzugefügt wurden, dann kann man sich nicht darauf verlassen, dass diese Eigenschaften in der Iteration berücksichtigt werden. Daher sollte das Objekt in der Schleife nicht verändert werden.
var foobar = {"foo": "hello", "bar": "world"};
for (var i in foobar) {
 print (i + " ist " + foobar[i]);
}
Die for-in-Anweisung sollte nicht verwendet werden, um über ein Array bzw. ein Objekt, das einem Array ähnelt, zu iterieren, da so auch über alle Eigenschaften des Arrays und nicht nur über die Inidizes iteriert wird. Man sollte für Arrays bzw. array-ähnliche Objekte stattdessen die gewöhnliche Form der for-Anweisung mit einem Schleifenzähler verwenden.

Sprunganweisungen

Die Programmiersprache C führte 1973 die Möglichkeit ein, Schleifen durch eine Sprunganweisung abzubrechen. Auch in JavaScript lassen sich Schleifen durch die break-Sprunganweisung vorzeitig beenden. Durch die continue-Sprunganweisung lässt sich die aktuelle Iteration abbrechen, die Schleife wird dann mit der nächsten Iteration fortgeführt. Wenn mehrere Schleifen ineinander geschachtelt sind, kann zudem über die label-Anweisung festlegt werden, welche Schleife durch die break-Anweisung beendet bzw. welche Schleife durch die continue-Anweisung fortgeführt werden soll.
outerloop: for (var x = 0; x < 100; x ++) {
 innerloop: for (var y = 0; y < 100; y++) {
  print (x + " : " + y);
  if (y > 10) break outerloop;
 }
}
Dies ist ein Crosspost von Ajaxer.de.

Monday, July 23, 2012

Core JavaScript – Imperative Programmierung Teil 1


Imperative Programmierung Teil 1

Cover-klein in Core JavaScript - Imperative Programmierung Teil 1 - Ajaxer
Wie die meisten bekannten Sprachen lässt sich mit JavaScript imperativ programmieren. Im imperativen Programmierstil schreibt man ein Programm in einer Abfolge von Anweisungen, die den Zustand des Programms verändern. Der imperative Programmierstil wurde bereits in den 50er-Jahren geprägt. Auf ihm basieren die Programmiersprachen Fortran, Pascal und C, die zu den Vorgängern von JavaScript zählen.

Ausdrücke und Operatoren

JavaScript kennt die aus C und Java bekannten Ausdrücke und Operatoren wie Multiplikation (*), Divison (/) und Modulo (%). Addition und Subtraktion lassen sich wie gewohnt, inklusive bekannter Kurzschreibweisen wie ++ oder –, durchführen. Selbst Zeichenketten lassen sich mit dem Plus-Operator verketten.
Bekannte logische Operatoren wie UND (&&), ODER (||) und NOT (!) können in JavaScript ebenfalls wie gewohnt verwendet werden. Auch Bit-Operatoren wie das Verschieben von Bits oder die Definition von Bitmasken bergen keine Überraschungen.
Da JavaScript dynamisch typisiert ist, lassen sich diese Operatoren auch zum Casten von Werten oder Variablen verwenden. Da beispielsweise ausschließlich Zahlen multipliziert werden können, lassen sich Strings durch eine Multiplikation in eine Zahl wandeln:

typeof ("42"*1) // number

Vergleiche

Einen etwas anderen Weg als die meisten gebäuchlichen Sprachen geht JavaScript bei den Vergleichsoperatoren. Gleichheit und Ungleichheit können entweder streng oder normal geprüft werden. Eine normale Prüfung (==, !=) vergleicht nur Werte, Typen werden zum Vergleich dynamisch zur Laufzeit angepasst. Eine strenge Typprüfung (===, !==) vergleicht außerdem den Typ der Operanden. Da die normale Prüfung Überraschungen in sich bergen kann, bevorzugen viele Entwickler die strenge Prüfung.

42 == “42” // true
42 === "42" // false
Bei Ausdrücken, die zu wahr oder falsch valuiert werden gibt es in JavaScript einige Besonderheiten zu beachten. Ein Ausdruck ist dann unwahr, wenn er folgenden Wert hat:
  • false
  • null
  • undefined
  • ” (leerer String)
  • 0 (die Zahl Null) oder NaN (der Zahlenwert „Not a Number“)
Ein Ausdruck ist wahr für alle Werte, die nicht unwahr sind.
Achtung: Dies gilt auch für den String „false“ oder den numerischen Wert -1!
Die Eigenschaft, dass ein Ausdruck wahr für alle Werte ist, die nicht unwahr sind, lässt sich nutzen, um eine Zahl oder einen String in einen booleschen Wert zu wandeln:

!!0 // false
!!1 // true
Neben Gleichheit und Ungleichheit kann auch auf Größe (< , <=, >, >=) geprüft werden. Wichtig ist, dass JavaScript die Größe meist lexikalisch und ohne strenge Typprüfung prüft. Dies kann zu merkwürdigen Ergebnissen führen, wenn man nicht bedenkt, dass von einer lexikalischen Sortierung ausgegangen wird. So ist die Zeichenkette „42“ größer als die Zeichenkette „411“, die Zahl 42 ist allerdings kleiner als die Zeichenkette „411“.

Variablen

Variablen und Konstanten werden in der Regel Werte (Literale) oder Objekte bzw. Funktionen zugewiesen. Variablen deklariert man mit der var-Anweisung.

var x;
Variablen können bereits in der Deklaration einen Initialwert bekommen, sie lassen sich also gleichzeitig deklarieren und definieren. Solange einer Variablen kein Wert zugewiesen wurde, ist ihr Wert gleich dem besonderen Wert „null“. Ihr Typ wird zu „undefined“ ausgewertet.

var x;
x == null; // true
typeof x; // undefined
x = 5;
x; // 5
typeof x; // number
In einer var-Anweisung können mehr als eine Variable definiert werden. Diese Variablen werden durch Kommas getrennt.

var x, y, z;
In vielen Coding-Conventions wird verlangt, dass man alle in einem Gültigkeitsbereich verwendeten Variablen zu Beginn des Gültigkeitsbereichs deklariert. Daher ist es nützlich, dass man mehrere Variablen in einer einzigen Zeile deklarieren kann.

Blöcke und Gültigkeit von Variablen

Code lässt sich in JavaScript in Blöcken strukturieren. Blöcke werden wie schon in C und auch in Java in geschweifte Klammern eingeschlossen. Allerdings haben Blöcke weit weniger Bedeutung in JavaScript als in C oder Java.

{
var x = 10;
print(x); // 10
}
JavaScript behandelt nämlich den Gültigkeitsbereich von Variablen anders als C oder Java. Variablen, die in einem Block deklariert wurden, sind nicht nur in diesem Block, sondern in der ganzen Funktion, in der sie deklariert wurden, sichtbar.

{
var x = 10;
print(x); // 10
}
print(x); // 10
Gültigkeitsbereich für Variablen

Achtung: Anders als in vielen anderen Programmiersprachen, wie Java und C, wird durch einen Block kein neuer Gültigkeitsbereich für Variablen definiert. Das heißt, auch Variablen, die in einem Block definiert wurden, sind außerhalb des Blocks nach ihrer Deklaration sichtbar.
Wenn eine var-Anweisung innerhalb einer Funktion verwendet wird, so wird eine lokale Variable erzeugt. Diese Variable ist nur innerhalb der Funktion sichtbar. Von außen kann nicht auf sie zugegriffen werden. Außerhalb einer Funktion erzeugt die var-Anweisung jedoch eine globale Variable. Globale Variablen sind in der Regel nicht erwünscht, da sie den globalen Namesnraum verschmutzen.
Eine Variable kann auch ohne die var-Anweisung erzeugt werden, dann aber stets als globale Variable, was zu einer „Verschmutzung“ des globalen Namensraums führt. In ECMAScript 5th Edition ist im Strict Mode daher die Definition einer Variablen ohne die var-Anweisung nicht mehr erlaubt.
Verwende die Var-Anweisung

Eine Variable sollte stets durch die Var-Anweisung definiert werden.
Außer über die var-Anweisung sollen sich lokale Variablen in der kommenden ECMAScript 6th Edition auch mit der let-Anweisung deklarieren und definieren lassen. Die let-Anweisung soll eindeutig zwischen lokalen und globalen Variablen unterscheiden. Zudem hat die let-Anweisung einen Blockgültigkeitsbereich und keinen Funktionsgültigkeitsbereich. Sie kommt daher der Variablendefinition anderer Sprachen wie Java sehr viel näher.
Neben Variablen lassen sich in der kommenden ECMAScript 6th Edition auch Konstanten defi-nieren. Werte werden Konstanten bereits während der Deklaration zugewiesen, sie werden direkt definiert. Diese Werte lassen sich später nicht mehr ändern.

const PI = 3.14159265;
Wenn man allerdings versucht, den Wert einer Konstanten später zu verändern, dann ignorieren die meisten Laufzeitumgebungen dies einfach, ohne einen Fehler zu verursachen. Dies kann zu schwer zu findenden Bugs im Code führen.

Zahlen

Zahlen, number-Literale, werden als 64-Bit-Fließkommazahlen (64 Bit entsprechen 8 Byte) gespeichert. Dies entspricht dem Typ double in Java. In Zukunft könnte sich dies durchaus ändern. Von der Genauigkeit her bedeutet dies, dass natürliche Zahlen bis zu einer Größe von 15 Zeichen (9E15) als genau angesehen werden können. Bruchzahlen sind nur so genau wie möglich anzusehen. Dies muss beispielsweise bei Währungsberechnungen berücksichtig werden.

0.05 + 0.01 = 0.060000000000000005
Es gibt keine Unterscheidung zwischen natürlichen Zahlen und Bruchzahlen.

const C1 = 299792458;
const C2 = 2.99792458E8; // C1 == C2
var saldo = -768;
Zahlen lassen sich auch hexadezimal ausdrücken.

print(0xFF); // liefert 255

NaN

NaN (Not a Number) ist keine Zahl. Über die Funktion isNaN lässt sich überprüfen, ob ein Wert eine Zahl ist. NaN lässt sich nicht vergleichen, auch nicht mit sich selbst.

var notANumber1 = NaN;
print(notANumber1 == NaN); // liefert false
print(isNaN("Hello")); // liefert true
print(isNaN("3.27E6")); // liefert false

Infinity

Eine besondere Zahl ist Infinity (Unendlich). Unendlich sind alle Zahlen, die größer sind als der Wertebereich, den eine Zahl annehmen kann. Vergleicht man zwei infinite Zahlen miteinander, so ist das Ergebnis wahr.

var infinite = 2E308;
print(infinite); // liefert Infinity
print(Infinity == infinite); // liefert true
print(infinite == infinite * 2); // liefert true

Formatierung und Konvertierung

Mit Zahlen möchte man nicht nur rechnen, sondern man möchte die Zahlen auch formatiert als String zur Anzeige bringen. Zur Formatierung von Zahlen gibt es verschiedene Methoden wie num-ber.toFixed, number.toPrecission, number.toString oder number.toExponential. Einzelheiten dazu lassen sich dem Anhang des Buchs entnehmen. Um Strings (zurück) in Zahlen zu wandeln, gibt es in JavaScript zwei globale Funktionen: parseInt und parseFloat. Auch diese werden im Anhang näher be-schrieben.

Zeichenketten

Zeichenketten werden im String-Literal gespeichert.

typeof "Hello World" // String
Als JavaScript entwickelt wurde, war Unicode noch ein 16-Bit-Zeichensatz. Darum ist ein Zeichen in JavaScript 16 Bit breit. Es gibt kein Literal für ein einzelnes Zeichen (Character). Ein einzelnes Zeichen lässt sich durch eine ein Zeichen lange Zeichenkette ausdrücken.
Zeichenketten werden durch einfache oder doppelte Anführungszeichen umschlossen. Als Escape-Zeichen wird der Backslash „\“ verwendet.

var myString = "Hello World\nJetzt kommt eine neue Zeile";
Unicode-Zeichen lassen sich direkt über ihren Unicode-Wert ausdrücken.

print("¢" === "\u00A2"); // true
Die Länge eines Strings lässt sich über die length-Eigenschaft ermitteln. Dies ist keine Methode, sondern eine echtes Attribut.

print("Hello World".length); //11
Wie alle Literale sind Strings unveränderlich. Methoden, die auf einem String aufgerufen werden, verändern diesen also nicht, sondern geben einen neuen String zurück.
Die Methoden des String-Literals entsprechen den Methoden des String-Objekts, da intern das Literal zu einem Objekt wird, wenn eine Methode aufgerufen wird.

Boolesche Werte

Das Boolean-Literal hat zwei Werte: true und false.

typeof true // boolean

Arrays

Ein Array ist eine lineare Liste von Werten, bei denen über Positionsangaben auf einzelne Werte zugegriffen werden kann. Man kann in einem Array Werte unterschiedlicher Typen mischen.

var planets = ["Merkur", "Venus", "Erde", "Mars"];
print(planets[2]); // Erde

Array-Literal und Array-Objekt

Array-Literale erzeugen Array-Objekte. Das heißt, eine durch ein Array-Literal definierte Variable ist nicht vom Typ „array“, sondern vom Type „object“.

typeof planets // object
Dies ist ein typisches Problem bei der Verwendung von Arrays. Oft wird in einer Methode als Eingabeparameter ein Array erwartet, man bekommt aber ein Objekt (z.B. einen String) oder es wird ein Objekt (z.B. ein String) erwartet und man bekommt ein Array. Es obliegt dem Programmierer zu prüfen, ob er ein Array oder ein anderes Objekt bekommen hat.
Der typeof-Operator ist hier nicht hilfreich, da dieser sowohl bei einem String-Objekt als auch bei einem Array schlicht object zurückliefert. Zu prüfen, ob das übergebene Objekt die length-Eigenschaft hat, funktioniert leider auch nicht, denn Array-ähnliche Objekte wie Strings haben auch diese Eigenschaft. Man muss also zusätzlich prüfen, ob der Konstruktor des übergebenen Objekts der Array-Konstruktor ist:

function isArray(value) {
return (value && // value ist defined
typeof value === "object" && // value ist ein Objekt
value.constructor === Array) // Konstruktor ist Array
}
print(isArray(["eins", "zwei", "drei"])); // true
print (isArray("Hello")); // false

toArray-Hilfsmethode

Manchmal ist es auch egal, ob das übergebene Objekt ein Array oder ein String ist. Array-ähnliche Objekte wie Strings lassen sich mit einer Hilfsmethode, die sich u.a. in der jQuery-Library von John Resig befindet, in Arrays wandeln. Inhalte von Arrays selbst werden durch diese Hilfsmethode nicht verändert:

function toArray(value) {
return Array().slice.call(value, 0);
}
print(toArray("Hello")); // H,e,l,l,o
print(toArray(47)); // empty
print(toArray(["eins", "zwei", "drei"])); // eins,zwei,drei

Reguläre Ausdrücke

Reguläre Ausdrücke in JavaScript entsprechen im Wesentlichen den regulären Ausdrücken in Perl. Reguläre Ausdrücke lassen sich in JavaScript direkt als Literal angeben. Sie werden durch einen Slash eingeleitet und auch beendet.

var regexp = /\((\d*)\)/;
Allerdings gibt es keinen Basistyp regexp. Ein solches Literal erzeugt eine Funktion.

typeof /\((\d*)\)/; // function
Da reguläre Ausdrücke eine eigene Sprache bilden, können sie sehr komplex werden. Darum er-folgt an dieser Stelle nur eine kurze Einführung.
Reguläre Ausdrücke werden verwendet, um Zeichenketten zu validieren bzw. diese Zeichenketten auf Muster abzubilden. Um eine Zeichenkette zu valideren, muss man ein Muster (Pattern) definieren, das einem Suchkriterium entspricht. Dieses Suchkriterium kann man dann auf eine Zeichenkette anwenden.
Muster werden aus String-Literalen und Metazeichen gebildet. Der oben bereits definierte reguläre Ausdruck sucht in einer Telefonnummer die Vorwahl. Um zu testen, ob eine Zeichenkette eine Vorwahl enthält, lässt sich die string.search-Methode verwenden:

var regexp = /\([\d\w]*\)/;
print("Telefon: (040) 55555".search(regexp)); //9
Der reguläre Ausdruck sucht eine öffnende Klammer „\(“ gefolgt von beliebig vielen Zahlen „\d“ oder Leerzeichen „\w“ ausgezeichnet durch „*“, gefolgt einer schließenden Klammer „/)“.
„\d“ und „\w“ sind Metazeichen.
Auf die Zeichenkette “Telefon: (040) 55555″ erfolgt eine Abbildung des regulären Ausdrucks. Die string.search-Methode liefert eine positive Position zurück, an der das gesuchte Muster beginnt. Also enthält die Zeichenkette eine Vorwahl.
Um zu überprüfen, ob eine Zeichenkette ausschließlich eine Vorwahl enthält, muss der reguläre Ausdruck durch weitere Metazeichen ergänzt werden.

var vorwahl = /^\([\d\w]*\)$/;
print("Telefon: (040) 55555".search(vorwahl)); //-1
print("(404)".search(vorwahl)); // 0
Das Metazeichen „^“ drückt aus, dass vom Anfang, das Metazeichen „$“, dass bis zum Ende der Zeichenkette der reguläre Ausdruck abgebildet werden muss.
Neben Metazeichen gibt es Flags, die einen regulären Ausdruck unabhängig von Groß-/Kleinschreibung machen oder ihm Mitteilen, dass über Zeilengrenzen hinweg abgebildet werden soll. Diese Flags werden an das Ende des regulären Ausdrucks angehängt.

Kommentare

Code lässt sich durch Kommentare leichter verständlich machen. Es gibt zwei Arten von Kommen-taren: Blockkommentare und Zeilenkommentare.
Blockkommentare
Blockkommentare können über Zeilen hinweg laufen. Sie werden durch /* */ eingeschlossen. Diese Zeichenfolge wurde gewählt, da sie in gewöhnlichem Programmcode nur sehr selten vorkommt. Trotzdem ist diese Zeichenfolge nicht gänzlich ausgeschlossen.

/*
var matches = /\d*/.match("1234");
*/
Dieses Listing führt zu einem Syntaxfehler, da in regulären Ausdrücken (siehe oben!) durchaus diese Zeichenfolge vorkommen kann.

$ v8 blockcomments.js
blockcomments.js:2: SyntaxError: Unexpected token .
var matches = /\d*/.match(1234);
^
SyntaxError: Unexpected token .
Zeilenkommentare
Zeilenkommentare gelten nur bis zum nächsten Zeilenumbruch. Sie beginnen mit einem Double-Slash //. Einige Autoren empfehlen, lediglich Zeilenkommentare zu verwenden.

// Folgender Codeblock demonstriert den Zeilenkommentar.
// Es wird der Wert 5 ausgegeben, da das Inkrement auskommentiert wurde.
var a = 5;
// a++;
print(a);
Für reine Dokumentationszwecke sind jedoch Blockkommentare lesbarer.

/*
Folgender Codeblock demonstriert den Zeilenkommentar.
Es wird der Wert 5 ausgegeben, da das Inkrement auskommentiert wurde.
*/
var a = 5;
// a++;
print(a);

Tokens und Whitespaces

Der Quelltext eines JavaScript-Programms wird in eine Reihe von Tokens, Kommentaren und Whitespaces gewandelt. Der Interpreter wertet diese von links nach rechts aus.
Whitespaces, also Leerzeichen, Tabs und Zeilenumbrüche, werden verwendet, um einzelne Tokens voneinander zu trennen. Darüber hinaus haben sie keine Bedeutung. Man setzt sie ein, um Code zu strukturieren.
Eine Anweisung kann man mit einem Semikolon abschließen. Dieses Semikolon ist allerdings optional. In Fällen, in denen Semikola fehlen, wird stets die längst mögliche Sequenz von Zeichen interpretiert. Daher führt folgendes Skript, wenn man es nicht in einer REPL verwendet, zu einer unerwarteten Ausgabe: 1.625

var a = 5 / 8
-8 + 9
print(a) // 1.625
Die Zeilen (1) und (2) werden von der Laufzeitumgebung nämlich zu einer einzigen Zeile zusam-mengefasst und dann wie folgt interpretiert.

var a = 5 / 8 - 8 + 9;
print(a);
Es gibt zwar einige Programmierer, die einen möglichst minimalen Stil pflegen und auf alle überflüssigen Zeichen verzichten. Trotzdem empfiehlt es sich, auch wenn Semikola optional sind, diese zur besseren Lesbarkeit des Codes und zur Vermeidung von Fehlern zu verwenden.

Wednesday, July 18, 2012

Core JavaScript – Typen und Werte

Einleitung

Cover-klein in Core JavaScript - Typen und Werte - Ajaxer
Eine Skriptsprache wird dazu verwendet, um ein bereits bestehendes System zu verändern, anzupassen oder um wiederkehrende Abläufe zu automatisieren. In einem solchen System existieren bereits Funktionalitäten. In der Regel lassen sich diese entweder über ein User Interface oder über Befehle aufrufen. Wenn das System seine Funktionen über eine programmierbare Schnittstelle anbietet, dann ist es scriptbar. Ein gutes Beispiel für ein Script ist ein Shell-Script, das einem lästige Wartungsaufgaben abnimmt.
Bei JavaScript steckt der Charakter der Scriptsprache bereits im Namen. Allerdings wurde JavaScript nicht entwickelt, um Java zu scripten; JavaScript wurde entwickelt, um eine HTML-Seite in einem Browser zu verändern.
Während der Browser Schnittstellen zum Dokumentenbaum und zum Netzwerkprotokoll bietet, beinhaltet die Sprache JavaScript selbst nur die Teile, die unabhängig vom Browser sind. JavaScript selbst ist also nicht abhängig vom Browser und kann auch außerhalb des Browser verwendet werden.
Egal, ob man in JavaScript im Browser, in einer nativen Applikation oder auf dem Server entwickeln möchte, man sollte die Kernkonzepte der Sprache verstehen. Die Kernkonzepte von JavaScript werden als Core JavaScript bezeichnet. Core JavaScript wird von allen JavaScript Laufzeit-Umgebungen implementiert. Auch Adobes Flash baut mit ActionScript auf Core JavaScript auf.
Obwohl JavaScript eine Scriptsprache ist, bietet sie viele Programmierparadigmen. Man kann JavaScript imperativ oder funktional, prototypisch oder objektorientiert programmieren.

Typen und Werte

JavaScript kommt mit wenigen Typen aus. Diese Typen lassen sich als Literale direkt im Programmcode verwenden.

Schwache Typsierung

JavaScript ist eine nur schwach typisierte Programmiersprache. Es kennt nur wenige Basistypen: Zahlen (number), boolesche Werte (boolean) und Zeichenfolgen (string). Neben diesen natürlichen Basistypen gibt es zwei besondere Werte: null und undefined.
Null ist ein Keyword, das einen null-Wert ausdrückt. Eine Variable hat dann den Wert null, wenn ihr noch kein (anderer) Wert zugewiesen wurde. Null selbst ist (in meinen Augen fälschlicherweise) ein Objekt.
Undefined ist ein Keyword, das zum Ausdruck bringt, dass z.B. eine Variable noch nicht defi-niert ist. Undefined selbst hat kein Typ. Der Typ von undefined selbst ist ebenfalls undefined.

Literale

Man kann in JavaScript direkt Werte dieser Basistypen verwenden, ohne sie vorher einer Variablen zugeweisen haben zu müssen. Diese Werte, die direkt verwendet werden können, nennt man Literale. Literale werden also zur Darstellung von Basistypen wie Zahlen oder Strings (Zeichenketten) verwendet.
Literale sind unveränderlich. Man kann den Wert eines Literals nicht verändern, da das Literal selbst der Wert ist.
Anders als in vielen anderen Programmiersprachen haben Literale, obwohl sie keine Objekte sind, einen Satz von Standardmethoden. Allerdings lassen sich Standardmethoden nicht direkt auf allen Literalen direkt anwenden, sondern erst auf Variablen eines Literals.
Literale kann man von Objekten dadurch unterscheiden, dass ihre Typ-Namen mit Kleinbuchstaben benannt werden. Objekte werden per Konvention durch einen führenden Großbuchstaben gekennzeichnet.

Typeof-Operator

Um zu erkennen, von welchem Typ ein Wert oder eine Variable ist, gibt es in JavaScript den Typeof-Operator:

typeof "Hallo Welt" // string
typeof 1234 //number
typeof true // boolean
typeof {"name": "Peter"} // object
typeof [1,2,3,] // object
Der Typeof-Operator lässt sich allerdings nicht verwenden, um festzustellen, von welchem Typ ein Objekt oder eine Funktion ist, denn bei diesen Typen liefert er folgerichtig stets „function“ oder „object“.

Typenlose Verwendung

Obwohl JavaScript Typen kennt, ist es keine statisch oder stark typisierte Sprache. Typen werden erst zur Laufzeit ermittelt und – wenn möglich – dynamisch angepasst. Es gibt also anders als in statisch tpyisierten Sprachen keinen Cast-Operator. JavaScript versucht Typen in ihrem Kontext implizit zu konvertieren. Daher kann man in JavaScript beispielsweise auch Zahlen mit Zeichenketten vergleichen:

123 == "123" // true
Oft geht diese dynamische Konvertierung gut und das Programm macht genau das, was der Programmierer beabsichtigt hat. Um sich nicht auf den Zufall verlassen zu müssen, ist für Programmierer, die aus dem statisch-typisierten Lager kommen, einiges Umdenken gefordert, um sich mit einer dynamisch typsierten Sprache anzufreunden

Monday, May 14, 2012

JavaScript für Enterprise-Entwickler: Professionell programmieren im Browser und auf dem Server

Buch-Cover

JavaScript ist längst nicht mehr nur für klassische Webprogrammierer interessant. Auch bei der Entwicklung von Unternehmensanwendungen spielt JavaScript eine immer größere Rolle: Enterprise-Entwickler mit Java- oder .NET-Hintergrund programmieren selbst Server- und Browser-seitig mit JavaScript, oder sie überarbeiten JavaScript-Code, der von Webagenturen erstellt wurde.

Das Buch "JavaScript für Enterprise-Entwickler: Professionell programmieren im Browser und auf dem Server" behandelt daher die Schwerpunkte, die für Entwickler aus dem Enterprise-Umfeld beim Umgang mit JavaScript besonders von Bedeutung sind.

Nach einem kompakten Überblick über die Kernkonzepte von JavaScript geht der Autor im Detail auf wichtige Themen der professionellen Anwendungsentwicklung ein. Behandelt werden u.a.:

  • JavaScript als funktionale, prototypische und objektorientierte Sprache
  • Testen
  • Packaging
  • Entwurfsmuster
  • node.js: JavaScript auf dem Server

Zielgruppe sind professionelle Backend-Enwickler, die sich schnell in JavaScript einarbeiten wollen. Darüber hinaus spricht das Buch Webentwickler an, die über den Browser-Rand hinausblicken möchten.

Kenntnisse in der Webentwicklung sind für die Lektüre erforderlich, ein Java-EE- (oder .NET-) Hintergrund ist hilfreich.

Die Website zum Buch ist hier. Das Buch erscheint heute in zwei Wochen.

Wednesday, March 28, 2012

MobileTech Conference 2012 - Tag 1

Mein Kollege Norman Erck und ich sind auf der MobileTech Conference 2012 in München.



Die Konferenz wurde durch Sebastian Meyen vom Software&Support-Verlag eröffnet. Er übergab die Session an Maks Giordano von Nunatak. Wer vom Design mobiler Applikationen spricht, meint dabei meist das Design von grafischen Oberflächen. Dass Audio genauso wichtig sein kann, liegt schon in der Historie der Telekommunikation begründet. Mobile Anwendungen laufen auf modernen Telefonen. Telefone wurden erfunden, um Sprache zu übertragen.



Manfred Lutzky von Fraunhofer IIS stellte den AAC-ELD-Codec vor. Dieser Codec ist ein Full HD Voice-Codec, der heute schon in Apple Facetime verwendet wird und in iOS 5 auch Entwicklern von Apps zur Verfügung steht. Die AAC-ELD-Codec ähnelt dem AAC-Codec, ist aber auf geringe Verzögerungen optimiert, was wichtig für die Real-Time-Kommunikation ist.



Philipp Eibach stellte sein neues Startup wahwah.fm vor. Eibach war schon an der Gründung von last.fm beteiligt und ist schon lange im Bereich Social Music unterwegs. Auf dem Smartphone hört jeder Musik für sich alleine. Das Ziel von wahwah.fm ist, dass Musik wieder gemeinsam und zusammen gehört wird. So lässt sich Musik von Bekannten und Unbekannten entdecken. In wahwah.fm kann jeder Nutzer mit seiner Playlist auf Sendung gehen. Jeder Nutzer ist damit ein eigener, kleiner Radiosender. Andere Nutzer können sich in diese Sendung einklinken und mithören. Hörer eine laufenden Sendung könnten über Chats etc. interagieren. Die Location eines Senders lässt sich bei der Suche nach Sendern berücksichtigen. wahwah.fm ist eine prima Möglichkeit, Musik neu zu entdecken.



Michael Breidenbrücker von Reality Jockey Ltd. zeigte RjDj. RjDj lässt einen Nutzer selbst Musik erschaffen. Dabei verwendet RjDj nicht ein klassisches User Interface sondern bezieht das komplette Sensor-Netzwerk des Smartphones ein. Musik wird also durch die Location, die Bewegung des Nutzers und sein Umfeld erschaffen. Der Nutzer taucht so in eine audiovisuelle Umgebung ein, in der die Intensität der Immersion sehr hoch ist. Auf Basis von RjDj wurden bereits weitere Apps entwickelt wie die Audio-App zum Film Inception, die in Zusammenarbeit mit dem Soundtrack-Komponisten Hans Zimmer und dem Regisseur Christopher Nolan entstanden sind.



Anika Brinkmann, die als Kommunikationsdesigner Mobile-Knowledge.de verantwortet, eröffnete den Mobile Web-Track. Sie gab einen allgemeinen Überblick über die Themen des Tracks: Was bedeutet „Always on“? Hat always online nur gute oder auch unangenehme Seiten wie die allzeitige Bereitschaft von Arbeitnehmern, die mit modernen Kommunikationsendgeräten ausgestattet werden. Ist „Always on“ nur ein Versprechen oder schon heute Realität? Gibt es immer noch die Schere zwischen Stadt und Land was die Netzabdeckung von UMTS und LTE angeht? Der Footprint (die Größe) der Seiten wächst im Moment noch stärker als die verfügbare mobile Bandbreite. Was nutzt die Cloud, wenn wenn gerade keine Verbindung zum Internet herstellen kann? Wie muss mit Nutzerdaten umgegangen werden - besonders im Spannungsfeld zwischen den Wünschen des Marketings und den Anforderungen des Datenschutzes? Wie befreie ich Daten aus Datensilos wie SAP oder gängigen CRM-Systemen? Content (sprich: Daten) muss in unterschiedlichen Kontexten unterschiedlich genutzt werden können. Daher muss Content in offenen Formaten (kein Flash) und in unterschiedlichen Ausprägungen (z.B. auch in hoher Auflösungen für Retina-Displays) vorliegen, um genutzt werden zu können. Um all diese Fragen zu beantworten, sollte zunächst eine Strategie erarbeitet werden. Aus dieser Strategie können Konzepte entwickelt werden. Content sollte sowohl für’s Web als auch für mobile Anwendungen verwendet werden können. Dabei sollte man auf offene, zukunftssichere Plattformen statt auf proprietäre Technologien setzen. Wir sind hier und jetzt dabei, ein neues Level der Kommunikation zu erreichen. Zu den Technologien, mit dem dies umgesetzt werden wird, gehören sicherlich HTML5 und CSS3.



Ulrich Schmidt von sevenval zeigte die Offlinemöglichkeiten von HTML5-Webapplikationen. Der Grund, warum man überhaupt Offline-fähige Applikationen braucht, ist die unvollständige Netzabdeckung. Gerade wenn man beispielsweise in der Bahn unterwegs oder im Ausland-Urlaub ist, dann hat man oft kein Netz. Offline zu sein ist ein temporäres Problem, das durch HTML5 gelöst werden kann. Konzeptionell ist zwischen Daten und Funktionen zu trennen. Entweder man kann nur Daten oder nur Funktionen offline vorhalten. Oder man kann eine komplett Offline-fähige Webapplikation erstellen. Technologien für ein „Aktives Offline“ für Daten sind Local Storage, das als Cookie-Ersatz in allen Browsern läuft, WebSQL, das inzwischen deprecated ist aber zumindest auf iOS und Android zur Verfügung steht, und IndexDB, die in neueren Browsern (allerdings noch nicht in mobilen Browsern) als Weiterentwicklung von Local Storage und WebSQL angesehen werden kann. Als Bleeding Edge kann die FileSystem API angesehen werden, die ab Chrome 13 einen direkten Zugriff aufs Filesystem zur Ablage von Binärdaten erlaubt. „Passives Offline“ für Funktionalität (JavaScript) und Ressourcen (HTML, CSS, Bilder) bietet der Application Cache. Die Herausforderung bei der Verwendung des Application Caches ist es, diesen „aktuell“ zu halten und das Update-Verhalten sinnvoll zu implementieren. Der Application Cache schlägt HTTP-Header (außer beim Firefox). Die Schritte zur Erstellung einer Offline-fähigen Webapplikation sind laut Schmidt zuerst das Erstellen von Layout und Struktur (analog zu einer normalen Webapplikation), danach das Einführen von Local Storage zur Speicherung der Daten und anschließend die Verwendung des Application Caches zur Speicherung der bereits erstellten Layout und der Struktur. Der Vortrag schloss mit Empfehlungen aus der Praxis zum Umgehen von Fallstricken.



Sven Günther von it-agile zeige die API des Zeitungskiosks in iOS 5. Zeitschriften-Apps lassen sich mit NewsstandKit implementieren. NewsstandKit bietet Features wie Push Notificiation und Background Downloads. Außerdem lässt sich programmatisch das Programm-Icon verändern, so dass das Cover der aktuellen Ausgabe als Icon verwendet werden kann. Payments lassen sich über das StoreKit abwickeln. Zur Anzeige von Content sind WebViews ungeeignet, das sich mit WebViews nur schwer die Anmutung einer Zeitung oder eines Magazins nachahmen lässt. Besser geeignet dazu ist CoreText und der UIPageViewController.



Torsten Drees präsentierte die MEAP (Mobile Enterprise Application Plattform), die mit einer Multi-Channel-Architektur die Herausforderung aktueller Enterprise Mobility Trends lösen soll. Eine Implementierung der MEAP ist die Magic Integration Plattform von Magic Software. Dieser Vortrag war ein reiner Marketing-Vortrag.



Georg Konjovic, der als Director Premium Content die Konzern-weite Paid Content-Stratgie bei Axel Springer verantwortet, präsentierte die Ziele des Verlags. ASV sieht sinkende Print-Reichweiten nicht als Gefahr sondern als neue Chance für den Qualitätsjournalismus. Die Paid Content-Stragie vom Axel Springer Verlag äußert sich in ca. 70 Apps (teilweise HD-Apps für das iPad), der Plattform iKosk (ePapers im Portable Document Format, der iKosk steht für andere Verlagshäuser offen), einem News-Aggregator (myEdition), der sich zurzeit in einer Closed Beta befindet, und zahlreichen News-Sites. Die größte Herausforderung ist die Schaffung neuer Abo-Modelle bzw. die Migration der Nutzer von kostenlosen Web-Diensten zu Nutzern kostenpflichtiger Dienste. Anders als in den USA entwickelt sich der Markt für Qualitätsjournalismus in Deutschland positiv. Vor allem Nutzer des iPads haben eine hohe Zahlungsbereitschaft. Alle zukünftigen Angebote bei Axels Springer sollen ein Preisschild bzw. einen Abo-Preis haben.



Rosemarie Wirtsmüller von Antenna International zeige Apps für Museumsbesucher. Diese Apps sind viel mehr als reine eGuides. Sie informieren den Nutzer schon vor dem Besuch des Museums (Pre-Visit-Kontakt) und unterstützen in bei der Nachbereitung (Post-Visit-Kontakt). Dies äußert sich auch in den Download-Zahlen. Diese Apps werden sogar von Nutzern verwendet, die gar nicht das Museum besuchen sondern sich mit der App über das Thema einer Ausstellung selbst lange nach der eigentlichen Ausstellung informieren möchen.